Nächste Seite: Literatur
Aufwärts: Ziele und Arbeitsprogramm
Vorherige Seite: Freiheitsgrade in Kernmaterie
- Experimente mit polarisiertem Strahl und Target
werden in Zukunft eine große Rolle im Experimentierprogramm
spielen. Die Adaption des Targets an das jeweilige Experiment
wird im Mittelpunkt der Targetentwicklung stehen.
Für SAPHIR gilt es, ein Target zu entwickeln, das in das
große Magnetfeldvolumen eingebracht und darin sowohl parallel
als auch senkrecht zum Strahl polarisiert werden
kann. Der Betrieb polarisierter Targets am Elektronenstrahl
erlaubt wegen des zu erzeugenden großen Haltefelds mit
Elektromagneten nur eine beschränkte Abdeckung des
Raumwinkels für Reaktionsprodukte. Studien zur Konstruktion neuer
Haltemagneten unter Einbeziehung der nötigen Detektorgeometrie
sind notwendig für zukünftige Anwendungen.
An ELSA wird erstmals ein polarisierter Elektronenstrahl in Kreisbeschleunigern
von niedrigen Einschußenergien auf die jeweils gewünschte Endenergie
beschleunigt. Dazu sind noch einige beschleunigerphysikalische
Probleme zu lösen, wie das ,,Umfahren`` polarisationszerstörender
Resonanzen.
Mit SAPHIR existiert an ELSA ein Detektor, der es gestattet, Reaktionen
mit geladenen Vielteilchenendzuständen zu messen.
Für viele wichtige Fragestellungen, wie z. B. der Untersuchung
der skalaren Struktur des Nukleons, ist der Nachweis von vielen
koinzidenten
-Quanten nötig.
Für Untersuchungen der Proton-Antiproton-Annihilation am CERN wurde in den
letzten Jahren ein aus 1380 CsJ-Kristallen bestehender Detektor, genannt Crystal
Barrel [32], zum Nachweis
von
-Quanten benutzt. Das wichtigste Ergebnis
des Experiments war die Entdeckung eines neuen Mesons,
welches über die Kanäle
und
[33]
untersucht und als Kandidat für den lang gesuchten Zustand
eines Glueballs gilt.
Dieser Detektor ist hervorragend geeignet, um photoinduzierte Reaktionen mit vielen
koinzidenten
-Quanten im Endzustand zu spektroskopieren.
Es ist geplant, ihn 1997 nach Bonn zu transferieren.
Der Crystal-Barrel-Detektor läßt in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung
noch Platz, um andere Detektoren einzubringen. Der TAPS-Detektor,
ein Detektor bestehend aus über 400 BaF-Kristallen, ist für
die Experimente mit ausschließlich
-Quanten
im Endzustand die ideale Ergänzung zum Crystal-Barrel-Detektor und wird auch
für diese Messungen zur Verfügung stehen.
Je nach Reaktion kann auch der Vorwärtsbereich mit Bleiglasdetektoren,
von denen 1200 Blöcke aus einem früheren CERN-Experiment zur
Verfügung stehen, abgedeckt werden.
Nächste Seite: Literatur
Aufwärts: Ziele und Arbeitsprogramm
Vorherige Seite: Freiheitsgrade in Kernmaterie
Frank Frommberger
2000-02-07